Fokus auf Alleinarbeit: Für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz
Ob es sich um Nachtportiers, Sicherheitskräfte, Reinigungskräfte oder andere Alleinarbeiter handelt, sie sind einem höheren Risiko ausgesetzt, insbesondere in Notfällen.
Immer mehr Berufe erfordern, dass Mitarbeiter ohne direkte Aufsicht oder andere Personen arbeiten. In diesem Blogartikel gehen wir auf die Alleinarbeit ein, analysieren die Vor- und Nachteile und betrachten Best Practices, um Sicherheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu gewährleisten.
Definition und Arten von Alleinarbeit
Alleinarbeit ist ein Begriff, der in der Arbeitswelt häufig verwendet wird. Aber was bedeutet das eigentlich?
Laut der DGUV-Vorschrift 100-001 „Grundsätze der Prävention“, Abschnitt 2.7, liegt Alleinarbeit vor, wenn eine Person allein arbeitet, ausserhalb der Ruf- und Sichtweite anderer Personen.
Es handelt sich immer um Alleinarbeit, wenn eine andere Person fehlt. Die Zeitkomponente wird in der Definition nicht berücksichtigt. Es gibt verschiedene Arten von Alleinarbeit, wie Fernarbeit, Schichtarbeit, Heimarbeit oder Arbeit in abgelegenen Gebieten. Jede Form hat ihre eigenen spezifischen Herausforderungen und Vorteile.
Wer darf allein arbeiten?
Grundsätzlich ist Alleinarbeit zulässig und kommt entsprechend häufig vor. Es gibt jedoch Einschränkungen und staatliche Vorschriften sowie Regelungen der Unfallversicherungsträger, die bestimmte Tätigkeiten untersagen.
In gefährlichen Situationen oder bei Arbeiten mit hohem Risiko darf nicht allein gearbeitet werden. In operativen Umständen können jedoch Ausnahmen erforderlich sein. In solchen Fällen muss der Arbeitgeber geeignete Massnahmen zur Überwachung der Alleinarbeit ergreifen, je nach Risiko der Alleinarbeit. Diese Überwachung kann durch technische oder organisatorische Massnahmen sichergestellt werden.
Alleinarbeit ist verboten, wenn das Risiko weder technisch noch organisatorisch minimiert werden kann und wenn die Wahrscheinlichkeit eines Notfalls als hoch eingestuft wird. Arbeiten mit Absturzgefahr, in Behältern oder beengten Räumen wie Silos sowie Tätigkeiten mit Brand- und Explosionsgefahr sind Beispiele für Arbeiten, bei denen Alleinarbeit nicht zulässig ist.
Vorteile der Alleinarbeit
Autonomie und Flexibilität: Alleinarbeit ermöglicht es den Mitarbeitern, ihre Aufgaben eigenständig zu erledigen und ihren Zeitplan flexibel anzupassen.
Konzentration und Produktivität: Mitarbeiter können sich besser konzentrieren und ihre Produktivität ohne störende Faktoren steigern.
Eigenverantwortung und Unabhängigkeit: Alleinarbeit erfordert oft ein hohes Mass an Eigenverantwortung und Selbstorganisation. Es ist erforderlich, Aufgaben eigenständig zu planen, Prioritäten zu setzen und sich selbst zu motivieren.
Risiken der Alleinarbeit
Sicherheitsrisiken: Alleinarbeit kann das Unfallrisiko erhöhen, da im Falle eines Notfalls oder eines gesundheitlichen Problems keine sofortige Hilfe verfügbar ist.
Psychische Belastung: Der Mangel an sozialer Interaktion und Unterstützung kann zu Gefühlen der Isolation und Einsamkeit führen, was sich negativ auf das psychische Wohlbefinden auswirken kann.
Überlastung: Ohne klare Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben kann es leicht zu Überlastung und Burnout kommen.
Sicherheitsmassnahmen für Alleinarbeiter
Wenn ein Arbeitsplatz regelmäßig Alleinarbeit erfordert, ist eine separate Bewertung des Gefährdungspotenzials erforderlich. Der Arbeitgeber muss potenzielle Gefahren identifizieren und geeignete Massnahmen ergreifen, wie regelmäßige Patrouillen einer zweiten Person, Notrufsysteme, zeitgesteuerte Telefon-/Funkalarmsysteme oder ständige Kameraüberwachung.
Spezielle Gefährdungsbeurteilungen gemäß §5 Arbeitsschutzgesetz gelten für Alleinarbeitsplätze. Insbesondere muss sichergestellt werden, dass nach einem Unfall sofort Erste Hilfe geleistet und die notwendige medizinische Versorgung organisiert wird.
Die Umsetzung kann von einer telefonischen Hilfeanforderung bis hin zu situationsabhängigen Notrufsystemen wie einem Panikknopf reichen. Sicherheitsexperten und Betriebsärzte sollten in die Gefährdungsbeurteilung einbezogen werden. Die Alleinarbeiter müssen entsprechend über die besonderen Gefahren und die notwendigen Massnahmen unterwiesen werden.
Aus diesem Grund wird der Einsatz eines Panikknopfs als Sicherheitsmassnahme immer wichtiger. Die Implementierung eines Panikknopfs für Alleinarbeiter bietet eine Reihe von Vorteilen, die die Sicherheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter verbessern.
Durch die schnelle Reaktion auf Notfälle, erhöhte Sicherheit, Vorfallprävention, Nachverfolgbarkeit und Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien können Unternehmen ein sicheres Arbeitsumfeld schaffen, in dem Alleinarbeiter mit größerem Vertrauen arbeiten können. Die Investition in solche Sicherheitsmassnahmen ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch eine Investition in das Wohlbefinden der Mitarbeiter und den langfristigen Erfolg des Unternehmens.
Fazit
Alleinarbeit kann sowohl Vor- als auch Nachteile haben. Während sie Autonomie und Flexibilität bietet, birgt sie auch Risiken für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Unternehmen sind dafür verantwortlich, geeignete Massnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit und die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten.
Durch sorgfältige Gefährdungsbeurteilungen, Schulungen und den Einsatz von Technologie können Arbeitgeber die Vorteile der Alleinarbeit maximieren und gleichzeitig die Risiken minimieren. Durch ein bewusstes Angehen der Herausforderungen und Lösungen der Alleinarbeit können wir sicherstellen, dass alle Beteiligten in einer sicheren und gesunden Arbeitsumgebung tätig sein können.